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Schilddrüse

Auswirkungen der Schilddrüse auf die Psyche

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Sowohl die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) als auch die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sind mit psychischen Symptomen gekoppelt.

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Bei der Schilddrüsenüberfunktion befinden sich schlicht gesagt zu viele Hormone im Regelkreis. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben. Betroffene sind häufig nervös oder aggressiv, sie sind irritierbar, ängstlich oder extrem schreckhaft. Es fällt ihnen schwer, sich zu entspannen, sie schwitzen schnell, haben Schlafstörungen, Herzrasen oder Vorhofflimmern. Oftmals zittern die Patienten auch stark. Viele klagen über Durchfälle, starken Gewichtsverlust, Müdigkeit und Schwäche.

Diese Symptome wie auch das Schwitzen, können leicht mit den Anzeichen der Wechseljahre verwechselt werden. Nur sehr milde ausgeprägte Funktionsstörungen der Schilddrüse können außerdem mit vermehrtem Angstempfinden einhergehen. Im schlimmsten Fall tritt zusätzlich eine Psychose auf, und es kommt bei falscher Diagnose zur Einweisung in die Psychiatrie.

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Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion klagen Betroffene häufig über depressive Verstimmungen, Apathie, schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Gefühlslage kann sehr schwankend sein und im Extremfall über Wahnvorstellungen bis hin zu Suizidgedanken reichen. Zu den körperlichen Symptomen der Schilddrüsenunterfunktion zählen Gewichtszunahme, langsamerer Herzschlag, verlangsamte Reflexe und eine verminderte Libido.

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Eine weitere Risikogruppe stellen auch Frauen nach der Geburt eines Kindes dar. Bei zirka vier Prozent entwickelt sich durch die hormonellen Umstellungen nach der Entbindung eine so genannte Post-partum Thyreoiditis mit erhöhten Schilddrüsenantikörperwerten und Funktionsstörungen der Schilddrüse. Diese können von Depressionen begleitet sein. Bei anhaltender Abgeschlagenheit und starken Stimmungsschwankungen sollte daher auch an die Schilddrüse als mögliche Ursache gedacht werden.

Experten haben außerdem einen jahreszeitlichen Zusammenhang zwischen depressiven Störungen und der Funktion der Schilddrüse nachgewiesen. Nicht nur Stimmungsschwankungen treten in der Herbst- und Winterzeit häufiger auf. Auch die Produktion von Schilddrüsenhormonen unterliegt saisonalen Schwankungen.

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AUTOR: Prof. Dr. med. Hans Udo Zieren


(Quelle: https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruese-und-psyche/. Abgerufen am 01.01.2021)